Donnerstag, 24. März 2011

_SERIENPRODUKTION

In den beiden Hälften der Stadt erfolgt zwischen der fünfziger und Ende der achtziger Jahre eine industrielle Massenproduktion von Wohnungen in unbekannten Ausmaß. Staatlich finanziert entstehen 650 000 neue Einheiten auf Basis fordistischer Regeln, nach denen sowohl das Bauen als auch das Wohnen selbst organisiert werden. Sämtlich in offener Bauweise errichtet, sind die Cluster von ihrem städtebaulichen Kontext zumeist isoliert und relativ homogen. Die frühen Siedlungen- etwa Charlottenburg-Nord un die Otto-Suhr-Siedlung im Westen, die westliche Karl-Marx-Allee und das Hans-Loch-Viertel im Osten- sind mit einigen Tausend Wohnungen noch klein und zumesit innerstädtisch gelegen. Anfang der sechziger Jahrebeginnt mit der Planung der Gropiusstadt die Entwicklung von Großsiedlungen mit jeweils über 15 000 Einheiten am Stadtrand. Während man diese Phase in Westberlin Mitte der siebziger Jahre abschließt, setzt man sie im Osten in radikalisierter Form fort. Im Nordosten entstehen mit Marzahn, Hohenschönhausen und Hellersdorf die größten Plattenbausiedlungen Deutschlands mit etwa 150 000 Wohnungen.

BERLIN_STADT OHNE FORM Strategien einer anderen Architektur; Philipp Oswalt
_SERIENPRODUKTION Seite 37

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